Jacky im Königreich der Frauen

Die Volksrepublik Bubunne wird im Film „Jacky im Königreich der Frauen“ nur von Frauen regiert. Die Männer dagegen tragen Schleier, führen den Haushalt und dienen der weiblichen Gesellschaft als sexuelle Sklaven. Auch die religiösen und kulinarischen Riten unterscheiden sich von den Nachbarländern. Die Pferde sind heilig und das Pflanzen ist verboten. Gegessen wird ausschließlich Schleimsuppe.

Jacky im Königreich der Frauen
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Vincent Lacoste (Schauspieler)
  • Riat Sattouf (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

In diesem Staat lebt der attraktive Jacky, zwanzig Jahre alt. Mit seinem knallroten Schleier sieht er phantastisch aus und sein Traum ist es die Tochter der Diktatorin Bubunne XVI zu ehelichen. Und tatsächlich, eines Tages scheint für Jacky die Chance gekommen, die zukünftige Regentin für sich zu gewinnen. Richtet doch ihre Mutter einen Ball aus, auf den sich alle Jünglinge von Bubunne präsentieren können. Doch alles nicht so einfach mit einer ehrgeizigen Tante und einem revolutionären Onkel.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Jacky im Königreich der Frauen“

Der vielseitig talentierte Riad Sattouf („Jungs bleiben Jungs„) übernahm in dem Film „Jacky im Königreich der Frauen„, sowohl die Regie, als auch das Drehbuch und schrieb dazu die Musik. Bekannt durch seine Graphic Novel-Serie, „Der Araber von Morgen“, in der er autobiografisch über seine Kindheit in Frankreich, Syrien und Libyen erzählt, gewann er einen hohen Bekanntheitsgrad als Cartoonist bei dem Satiremagazin Charlie Hebdo. Für die Produktionsleitung zuständig war die Belgierin Anne-Dominique Toussaint, die mit Sattouf bereits 2009 bei „Jungs bleiben Jungs“ zusammenarbeitete. Hinter der Kamera stand die Kanadierin Josée Deshaies, nominiert mit dem César für „Das Haus der Sünde“ und „Nelly“.

Vervollständigt wurde das Team von einem hochkarätigen französischen Schauspielensemble. Zum einem Charlotte Gainsbourg, die Tochter von zwei großen Künstlern, dem Sänger Serge Gainsbourg und der britischen Schauspielerin Jane Burkin. Des Weiteren der Nachwuchskünstler Vincent Lacoste, Didier Bourdon und Michel Hazanavicius. International bekannt wurde Hazanavicius durch seinen Stummfilm „The Artist“ für den er mit dem Regie-Oscar ausgezeichnet wurde. Für die französische Film- und Theaterschauspielerin Anémone, die für etwa 80 Rollen in ihrer Berufslaufbahn vor der Kamera stand, war es einer der letzten Filme in der sie das Kinopublikum begeistern konnte. Bereits im Alter von 68 Jahren verstarb die vielfach ausgezeichnete Künstlerin in Poitiers.

Gedreht wurde die Komödie in Georgien. Unter anderem in der Hauptstadt Gori und in dem französischen Filmstudio Brysur-Marne mit einem Budget von 11 Millionen US-Dollar. Das Einspielergebnis betrug 1,7 Millionen US-Dollar. Premiere in Deutschland hatte der Film am 19.Februar 2015 mit einer Lauflänge von 93 Minuten und einer FSK von 12 Jahren.

Handlung vom Film „Jacky im Königreich der Frauen“

Es war einmal die Bevölkerung von Bubunne vor 2346 Jahren, die glücklich mit ihren Pferden zusammenlebte. Sie ernährten sich von Gemüse und hatten keine Sorgen oder Probleme. Ein König regierte das Land mit sanfter Hand und seine Tochter Bubunne besaß sogar ein Pferdchen mit einer goldenen Mähne.

Doch dann kam eine schreckliche Dürre und vernichtete die Ernte. Die Männer verspeisten das noch übrige Gemüse und schlachteten in ihrer Not die Pferde. Die Frauen allerdings ertrugen ihren Hunger. Als die Männer das wunderschöne Tier der Königstochter erlegten, ging dessen letzter Wunsch in Erfüllung.

Er veränderte das einst friedliche Dasein in der Volksrepublik. Nun regieren die Frauen, die Pferde werden angebetet und die Männer… Nun sie werden mit harter Hand von den Frauen beherrscht. Sie tragen nicht nur Schleier, sie kümmern sich auch um den Haushalt, knien vor ihnen und putzen ihre Stiefel. Sie sind Sklaven und für die Zubereitung des staatlichen Schleims zuständig. Gemüse ist der normalen Bevölkerung nicht erlaubt, höchstens und in Ausnahmefällen in der Regierungsebene.

Jackys Hochzeitsträume in einer öden Stadt

In einer öden Stadt lebt Jacky und seine Mutter, den die Verkäuferin Corune zu ihrem Ehemann oder wie in der Sprache von Bubunne zum „Dödel“ machen will. Doch Jacky schwebt in anderen Dimensionen in Sachen Hochzeit. Ist er doch in die hübsche Tochter der Diktatorin, wie viele andere verliebt. Er träumt von ihr und sehnt sich danach von ihr geehelicht zu werden.

Jackys Onkel und Revolutionär Julin allerdings denkt da anders. Immer wieder erzählt er seinem Neffen von einem geheimen Schatz, den ihm sein Vater hinterlassen hat und versucht ihn zu überreden mit ihm ins Ausland zu gehen. Doch als die regierende Colonelle Bubunne XVI den großen Ball für ihre Tochter ausruft, die sich unter den schönen und reichen Männern Bubunnes einen zur Eheschließung auswählen soll, hat Jacky die Pläne seines Onkels schnell vergessen.

Um sich die teure Eintrittskarte für den Ball kaufen von „Jacky im Königreich der Frauen“ zu können, dringt er mit der Polizei in das Haus seines Onkels ein, um das Erbe seines Vaters an sich zu nehmen. Doch anstatt eines Schatzes finden die Anwesenden Pläne zu einer Revolution und Julin wird verhaftet. Jacky erhält als Belohnung jedoch die ersehnte Karte für den Ball.

Zwischen Gemüseverkauf und Liebesnacht

Doch das Schicksal meint es nicht gut mit dem verliebten jungen Mann. Er hat sich wohl zu viel Mühe beim Polieren der Stiefel seiner Mutter gegeben, sodass diese ausrutscht und dabei zu Tode kommt. Der verwaiste junge Mann kommt nun zu Verwandten. Dort allerdings har er keinen leichten Stand. Er verrichtet wie Cinderella die gesamte Hausarbeit und sein Ticket für den Ball wird ihm von seiner Tante abgenommen. Denn diese will natürlich einen ihrer Söhne als Präsidentengatten sehen.

Jacky beschließt die neue Familie zu verlassen und trifft im Wald auf seinen Onkel Julin, der die letzten Vorbereitungen zur Flucht trifft. Zusammen mit Jacky will dieser noch heimlich gepflanztes Gemüse im Palast verkaufen. Und hier trifft der als weiblicher Armeeangehöriger verkleidete Jacky völlig unerwartet auf seine angebetete Colonelle. Diese nimmt ihn in ihr Schlafgemach und beinahe hätte sie ihn geküsst. Doch Jacky wird von seiner Verwandtschaft erkannt und als Mann enttarnt. Auf seiner Flucht durch den Palast findet er sich wiederum im Schlafgemach seiner Traumfrau.

Nach einer Liebesnacht wird der junge Mann verhaftet, doch aufgrund von Befreiungsversuchen und um eine Revolution zu verhindern, bleibt der Diktatorin von Bubunne nichts anderes übrig, als der Eheschließung zuzustimmen. Jacky ist nun ein beliebter Präsidentengatte und erst auf dem Balkon des Palastes erfahren die Untertanen, was Jacky bereits nach seiner ersten Nacht mit der Colonelle wusste.

Filmkritik von „Jacky im Königreich der Frauen“

Das in der Komödie „Jacky im Königreich der Frauen“ erschaffene Bubunne ist zwar ein surreales Land, doch trotz alledem befasst sie sich mit vielfältigen Themen, die in der heutigen Zeit diskutiert werden. Religion und menschliche Unterdrückung in einem totalitären Regime werden zwar auf lustige, satirische Weise mit einem Hauch Ironie dem Zuschauer präsentiert und doch entsprechen sie den Lebensweisen von Menschen über viele Jahrhunderte. Der Regisseur, der in seiner Kindheit in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Kulturen und Traditionen aufgewachsen ist, brachte diese in seinen Film ein.

Da ist Jacky, der in einen Patriarchat von Frauen lebt und mit zwanzig Jahren immer noch ein kleiner Junge ist, naiv und gutgläubig. Sein Ziel ist es, trotz eigentlich unüberwindlichen Hindernissen die Colonelle, in die er verliebt ist zu verführen. Sein Onkel Julin dagegen hat es satt von der weiblichen Gesellschaft unterdrückt und sexuell ausgenutzt zu werden. Er will das Land verlassen, selbst wenn er dafür ins Gefängnis muss. Und letztendlich die Colonelle, die im Gegensatz zu ihrer Mutter einen neuen und modernen politischen Weg einschlagen will.

Sattouf ist es gelungen einen etwas anderen Film zu produzieren, amüsant aber doch gewagt, der auf den Internationalen Filmfestspielen von Rotterdam den „Movie Zone Award“ erhielt. Die Meinungen der Kritiker waren wie in vielen solchen Fällen zwiegespalten, doch für Freunde der Satire mit Sicherheit ein sehenswerter Film.

Letzte Aktualisierung am 28.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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